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Wasserrettung

Die 130.000 ehrenamtlichen Mitglieder der Wasserwacht retten nicht nur Menschenleben, sondern bilden Rettungsschwimmer*innen aus und bringen Jung und Alt das Schwimmen bei. Ursprünglich gegründet, um Menschen vor dem Tod durch Ertrinken zu retten, ist ihr Aufgabengebiet heute erheblich vielfältiger.

In erster Linie widmet sie sich dem Wasserrettungsdienst, wobei rund 77.225 aktive Mitglieder, organisiert in 558 Ortsgruppen, bayernweit die Badegewässer sichern. 256 Schnelleinsatzgruppen stellen den Wasserrettungsdienst sicher und versorgen gut 10.000 Patient*innen pro Jahr.

Erhalt von bayerischen Schwimmbädern

Aktuelle Situation:

Schwimmen zu können ist eine Kompetenz, die allen Kindern in Bayern zu ihrer eigenen Sicherheit und zum Heranführen an sportliche Betätigungen im und am Wasser ermöglicht werden sollte. Die örtlichen Schwimmbäder in Bayern sind die Grundlage für Schwimmkurse.

Vorschlag:

Es gilt, die bayerischen Schwimmbäder in ihrer Anzahl zu erhalten. Die Wasserwacht Bayern fordert deshalb die Einführung eines Landes-Bäder-Programms zum Erhalt kommunaler Schwimmbäder, sodass auch zukünftige Generationen wohnortnah die Grundlagen zum sicheren Schwimmen und das Verhalten an Gewässern erlernen können.

Wachstationen an bayerischen Seen

Aktuelle Situation:

Viele der bayerischen Seen werden an Wochenenden und Feiertagen von Wachstationen der Wasserwacht beaufsichtigt. Zahlreiche Menschenleben konnten durch das schnelle Eingreifen in den vergangenen Jahrzehnten gerettet werden. Eine angemessene Patientenversorgung ist nur schwer möglich und/oder geschlechtergetrennte Umkleiden sind in den wenigsten der knapp 600 Wachstationen in Bayern derzeit vorhanden.

Vorschlag:

Weil die See-Wachstationen in Bayern zwischen 1960 und 1970 errichtet wurden, werden hier in den kommenden Jahren signifikant ansteigende Kosten für die Renovierung oder auch Neuerrichtung von Wachstationen erwartet. Ein (Sonder-)Förderprogramm zur Ertüchtigung und Renovierung bzw. Neuerrichtung von bayerischen See-Wachstationen sollte eingeführt werden, damit der Wachdienst durch die Einsatzkräfte auch gegenüber den Patientinnen und Patienten wieder zeitgemäß und nach aktuellen Arbeits- und Baustandards stattfinden kann.

Effektivität der Wasserrettungszüge steigern

Aktuelle Situation:

Die Schadenslagen der vergangenen Jahre zeigten, dass gerade im Katastrophenschutz große Strukturmaßnahmen nötig sind, um in überfluteten Gebieten schnellstmöglich Hilfe leisten zu können.

Vorschlag:

Das historisch bedingte Konstrukt von 19 Wasserrettungszügen der bayerischen Wasserrettungsorganisationen ist keinesfalls mehr zeitgemäß und bedarf dringend einer Neuausrichtung.

Die Wasserwacht Bayern fordert aufgrund der Auswertungen aus den vergangenen Jahren hinsichtlich der Anzahl der Alarmierungen von Hochwasserrettungszügen durch anfordernde Einrichtungen (Bezirksregierungen), die Anzahl der Wasserrettungszüge im Katastrophenschutz bayernweit auf die Anzahl von zehn Zügen in paritätisch besetzter Form der Wasserrettungsorganisationen zu reduzieren.

Dadurch werden die einsatztaktische Effizienz und die Effektivität deutlich gesteigert.

Entbürokratisierung von Genehmigungen

Aktuelle Situation:

In Bayern müssen Übungsfahrten von Motorrettungsbooten auf Gewässern abseits der großen Seen zunehmend von den zuständigen Behörden genehmigt werden.
 
Die dadurch maßgeregelte Anzahl von genehmigten Bootsfahrten steht nicht in Relation zum benötigten Maß, welches aus Sicht der Wasserwacht Bayern erreicht werden muss, sodass Bootsführerinnen und Bootsführer eine ausreichende Gewässerkenntnis über ihre im Einsatzgebiet befindlichen Flüsse und Seen erreichen können. Bei Tauchgängen gilt ein vergleichbares Vorgehen.

Vorschlag:

Genehmigung für Bootsfahrten und Tauchgänge müssen entbürokratisiert werden. Die Wasserwacht Bayern fordert deshalb eine Verschlankung des Genehmigungsprozesses in der Bewilligung von Motorrettungsbootsfahrten und Tauchgängen zu Übungszwecken auf bayerischen Gewässern.

Multiplikatoren für Themensensibilisierung

Aktuelle Situation:

Immer weniger Kinder sind sicher im Umgang mit dem Wasser, es fehlen oft die Multiplikatoren zur Themensensibilisierung hinsichtlich des Erlernens der Schwimmfähigkeit und den damit verbundenen Gefahren an Gewässern.

Vorschlag:

Erziehende sowie Lehrende sind neben den Wasserrettungsorganisationen die Multiplikatoren für die Themensensibilisierung hinsichtlich des Erlernens der Schwimmfähigkeit und den damit verbundenen Gefahren an Gewässern.

Die Wasserwacht Bayern fordert deshalb, es den genannten Berufsgruppen im Rahmen ihrer Ausbildung zu ermöglichen, die Ausbildung „Ausbildungsassistent*in Schwimmen“ der Wasserwacht zu durchlaufen, sodass diese Kenntnisse über die Schwimmfähigkeit unterstützend vermittelt werden können.

Fachberater Wasserrettung

Aktuelle Situation:

Derzeit gibt es in Bayern weder ein Regelwerk, ab wann ein Wasserrettungszug-Bayern zum Einsatz kommt bzw. wer dessen Notwendigkeit und Einsatzportfolio professionell einschätzen kann.

Vorschlag:

Wir schlagen die Einführung einer neuen Ausbildungsrichtung für diese besonderen Aufgaben vor. Die Wasserwacht Bayern fordert deshalb im Zuge der Neuausrichtung des Bayerischen Katastrophenschutzgesetzes die bayernweite Einführung eines sog. „Fachberaters Wasserrettung“, welcher in einer der bayerischen Wasserrettungsorganisationen ausgebildet wird und Einsatzführungsgremien (ÖEL und FüGK) im Katastrophenfall verpflichtend beiseite steht.

Stärkung örtlicher Wasserrettungsstrukturen

Aktuelle Situation:

Eine für in Not geratene Bürgerinnen und Bürger lebenswichtige einsatztaktische Effizienzsteigerung der „Schnelleinsatzgruppen Wasserrettung“ (SEG) ist aus Sicht der Wasserwacht Bayern das Mittel zum Zweck, um exponierte Personen schnell retten zu können. Diese Schnelleinsatzgruppen sind innerhalb weniger Minuten nach Alarm durch eine Integrierte Leitstelle einsatzbereit und bereits erprobter Teil des bayerischen Rettungsdienstes. Auch bei Großschadenslagen werden diese Schnelleinsatzgruppen die primäre Abwicklung von Einsätzen weit vor den möglichen Wasserrettungszügen übernehmen können und müssen.

Vorschlag:

Auch in Zukunft sollen modernste Technologien bei der Rettung aus Gewässern zum Einsatz gebracht werden können. Die Wasserwacht Bayern fordert deshalb eine deutlich höhere Finanzierung für die Mittel des Wasserrettungsdienstes.