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Freiwilligendienste

Anderen Menschen helfen mit freiwilligem Engagement ist keine Frage des Alters, sondern der Bereitschaft. Deshalb bietet das Bayerische Rote Kreuz auch die Möglichkeit, in verschiedenen Einsatzbereichen einen Freiwilligendienst zu leisten. Derzeit bietet das BRK beide Freiwilligendienstmodelle an, den Bundesfreiwilligendienst und das Freiwillige Soziale Jahr.

Der Freiwilligendienst ist ein gesetzlich abgesichertes soziales Bildungsjahr. Die Freiwilligen leisten praktische Arbeit in Krankenhäusern, Seniorenheimen, Behinderteneinrichtungen, im Rettungsdienst oder in Sozialstationen und nehmen daneben an persönlichkeitsbildenden Seminaren teil.

Bekanntheit der Freiwilligendienste steigern

Aktuelle Situation:

Die Bekanntheit der Freiwilligendienste bei der primären Zielgruppe Jugendliche und junge Erwachsene ist stark ausbaufähig, kann aber nicht von den Anbietern allein geschultert werden. Träger und Einsatzstellen legen bereits einen großen Fokus auf Öffentlichkeitsarbeit, um diese Menschen zu erreichen. Allerdings ist es personell, strukturell und auch finanziell nicht möglich, die Aufmerksamkeit für Freiwilligendienste allein durch Einsatzstellen und Träger derart zu erhöhen, dass ein Großteil der Bevölkerung, insbesondere der engeren Zielgruppe, erreicht werden kann.

Vorschlag:

Träger und Einsatzstellen müssen einen noch stärkeren Fokus auf die Öffentlichkeitsarbeit legen, um mehr interessierte Freiwillige zu erreichen. Insbesondere im Hinblick auf die Umstellung auf das G9, das dazu führt, dass im Jahr 2025 in Bayern kein Abiturjahrgang entlassen wird, ist eine konzertierte Öffentlichkeitsarbeit notwendig. Hierfür wird Unterstützung von Bund und Ländern bei der Bereitstellung von Mitteln und Infrastruktur für eine zielgerichtete Öffentlichkeitsarbeit benötigt. Zugleich wären landes- und bundesweite übergeordnete Kampagnen begrüßenswert.

Höheres Taschengeld für Freiwillige

Aktuelle Situation:

Ein wesentliches Hindernis ist die Sicherung des Lebensunterhalts für Freiwillige, die unter den bestehenden Refinanzierungsstrukturen zunehmend schlechter zu gewährleisten ist. Die Taschengelder für Freiwillige müssen einheitlich angehoben werden, damit sich jeder (junge) Mensch sein Engagement leisten kann. Angesichts erheblicher Preissteigerungen in sämtlichen Bereichen und gleichbleibendem niedrigen Taschengeld ist dies immer weniger der Fall.

Vorschlag:

Freiwilligen muss in Zukunft ein höheren Taschengeld gezahlt werden können. Ein höheres Taschengeld für Freiwillige kann nicht allein den Einsatzstellen angelastet, sondern muss gesamtgesellschaftlich von Bund und Land refinanziert werden.

Steigerung der öffentlichen Anerkennung

Aktuelle Situation:

Damit ein Freiwilligendienst von Freiwilligen als erfolgreich und lohnenswert angesehen wird, wird öffentliche Anerkennung in der Gesellschaft immer wichtiger.

Vorschlag:

Hier spielen zwei Punkte eine besonders große Rolle: ein finanziell erleichterter Zugang zu bspw. ÖPNV und Kultur (kostenloser ÖPNV bzw. ermäßigter/kostenloser Eintritt zu kulturellen Angeboten wie Museen, Bibliotheken, VHS-Kursen etc.) und ein „Bonussystem“, was für die Zeit nach dem Freiwilligendienst einen erleichterten Zugang zu bestimmten Ausbildungen und Studiengängen oder aber auch eine Anrechnung zur Rente beinhaltet. Ein solches Bonussystem kann nicht alleine durch die Träger gestemmt werden, hierfür ist finanzielle Unterstützung von Bund und Ländern nötig.

Ausbau Förderprogramme im Bereich Digitalisierung

Aktuelle Situation:

Digitale Teilhabe bedeutet soziale Teilhabe und damit auch die Förderung von Chancengleichheit. Aktuell ist diese Teilhabe speziell in der Kinder- und Jugendhilfe nicht gegeben.

Vorschlag:

Wir erwarten den Ausbau von Förderprogrammen in Bezug auf Digitalisierung speziell in der Kinder- und Jugendhilfe zur Verbesserung der digitalen Teilhabe in der frühkindlichen Bildung sowie im Jugendalter. Investitionen in technisch notwendige Grundausstattungen müssen getätigt werden. Dabei geht es um eine breite und niedrigschwellige Know-how-Aneignung für alle interessierten Kräfte in der Kindertages- und Schulkindbetreuung, um auf wachsende Anforderungen in diesen Tätigkeitsfeldern zu reagieren.

Hierbei müssen auch Kinder und Jugendliche partizipativ miteingebunden werden.